Paprika sind eine Züchtung der Ungarn. Ursprünglich war die südamerikanische Pflanze immer scharf – eben eine Chili oder Peperoncino wie die Italiener sagen. Paprika heisst auf Italienisch übrigens „Peperone“ – grosse Pfefferschote. Man verglich die Pflanze mit dem Pfeffer, den schon die Römer kannten. Die berühmten Peperoni sind also in modernem italienisch nicht scharf – es sind Paprika. Scharf sind die kleinen – Peperoncino!
Tipps zum Anbau: Paprika mögen es warm, denn sie kommen aus den Tropen. Sie brauchen auch viel Wasser- allerdings eher in der Anzuchtphase. Bei Anbau im Freiland am besten eine Furche ziehen, also Dämme links und rechts der Reihe oder ein Pflanzloch machen, wodurch man gut bewässern kann – das Wasser muss wirklich in die tiferen Erdschichten gelangen ! Im Frühling, wenn die Pflanzen ins Freiland kommen: am besten einen Tunnel aus Folie und zB Baustahl-Bögen bauen, kann ruhig 1 m hoch sein, denn Temperaturen bis 35 Grad finden Paprika ganz ok! Wenn die Pflanzen dann grösser als der Tunnel werden – einfach abbauen. Paprika wachsen wie Bäume – sie verzweigen sich nach oben immer mehr und so kommt es dass sie in der ersten Verzweigung blühen und Früchte ansetzen, und dann auch in der 2., viel grösseren Verzweigungszone ansetzen und vor allem ausreifen – wenn sie früh genug ansetzen ! Deshalb die Sache mit dem Tunnel. Einen ähnlichen Effekt hat man natürlich bei Kultur im Topf an einer Südwand. Hier ist zu beachten: Kleine Töpfe sind ein Problem: kleiner Wurzelraum ! Am Besten man kauft sich eine der schwarzen Speis-Wannen im Baumarkt. Schön voll machen mit Erde (nicht mit der Pflanzerde aus dem Sack, richtige Erde von Acker oder Garten !) – so kann man auch mal mehr als einen Tag das giessen verpassen und die Pflanzen überleben das ! Der Kübelanbau ist sehr geeignet für Paprika, denn sie mögen einen warmen Wurzelballen – und in Töpfen wird die Erde immer schneller warm als der Boden im Freiland.
Die Königsblüte in der ersten Verzweigungsachsel wegmachen, damit die nächsten Blüten besser und vor allem früher ansetzen.
Im Herbst sind Paprika erstaunlich widerstandsfähig gegen Kälte ! Temperaturen um 5 Grad stecken die adulten Pflanzen locker weg. Erst beim ersten Frost ist es vorbei – falls das nur eine sehr frühe Frost-Nacht sein sollte: Tunnel drüber, Decken nachts drüber… alles gut.
Vor dem engültigen Wintereinbruch alle Frückte ernten, mit dem Stiel. Paprika reifen wunderbar nach: auch im Januar hatten wir schon Paprika, die noch gut geschmeckt haben . Sie waren aber „letscho“. Das ist ungarisch und heisst: angetrocknet. In Süddeutschland werden leicht angetrocknete Früchte aus dem Lagerkeller als „lätschad“ bezeichnet: wahrscheinlich das gleiche Österreichisch-ungarische KuK-Wort aus früheren Zeiten !
Das tolle an den Paprika (und Chilis) ist, dass sie beim Eintrocknen innen nicht faulig oder schimmlig werden – erstaunlich für eine Frucht, die so viel Wasser hat. Der Grund: Es sind CAPSICUM – Sorten. Capsicum ist der botanische name für Paprika und Chili – „Kapsel“. Das soll heissen: das Innere mit den Samen ist gegen die Welt draussen steril verschlossen – wenn es nicht irgendwo eine Verletzung der Frucht gibt.
So kann man also Paprika im Keller einlagern, wie Äpfel, und dabei trocknen sie langsam aus, werden runzelig, sehen gar nicht mehr frisch aus – eben letscho.
In Ungarn kann man Letscho-Paprika (leszó) auf dem Markt kaufen: Es sind die Besten für Paprika-Schmorgerichte ! Das Gericht heisst dann ganz einfach: Letscho !
Übrigens: es gibt keine grünen Paprika. Diese sind unreif geerntet, so schmecken sie dann auch. Reife Farben sind gelb-orange und rot, braun ist ähnlich wie bei den „schwarzen“ Tomaten einfach ein mehr an Pigmenten.
Schauen Sie sich unsere Paprika-Bildegalerie an, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Denn so schön wie sie aussehen, schmecken sie auch ! Wenn man mit dem Pfeil auf dem Bild bleibt, erscheint der Name der Paprikasorte!
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