Die Gärten, in denen wir die samenfesten Sorten nachbauen, liegen beide in der Region um Bad Sobernheim an der Nahe. Allerdings sind sie von der Bodenbeschaffenheit und vom Mikroklima her sehr unterschiedlich, obwohl nur 6 Km und etwa 70 Höhenmeter auseinander gelegen. Beiden ist gemeinsam dass die Region im Regenschatten des Hunsrück liegt und mit 500 mm Niederschlag im Jahr eher trocken ist. Dies sind ideale Bedingungen zum Nachbau von Saatgut

Unser Hausgarten, direkt in der Ortmitte gelegen, ist sehr wahrscheinlich aufgeschütteter und gut drainierter Boden, da er auf der feuchtesten Ecke des Dorfes liegt: Der Dorfname Oberstreit bedeutet „oberere Struth“ – wobei „Struth“ bedeutet: Feuchtwiese. Der Flurname „Struthwiesen“ ist weit verbreitet in Deutschland – er kommt von „Einstreu“: Früher wurden solche Wiesen als Einstreu für den Stall genutzt, weil die Riedgräser als Viehfutter zu hart sind.  Früher quakten hier die Frösche, sagen die Alten! Dadurch haben wir hier einen Brunnen im Garten, ca 3m tief, der auch im trockensten Sommer noch Wasser aus den Grundwasserschichten, die vom Soonwald herunterkommen, hat. Hier haben wir auch ein kleines Gewächshaus für die Chilis sowie ein Tomatendach.

Der Disibodenberg-Garten liegt direkt unterhalb des Disibodenbergs, dem Berg der Hildegard von Bingen. Am Mühlbach der alten Klostermühle gelegen, mangelt es auch hier nicht an Wasser. Der Garten liegt auf einer Insel zwischen dem Glan, dem Fluss des Pfälzer Berglandes, und dem Mühlbach. Ab und zu gibt es hier schon mal eine Überschwemmung, es ist ein bisschen wie im Nildelta: dann wird jede Menge feine, fruchtbare Erde angeschwemmt. Alles wächst hier prima, und von einem kleinen Steg am Mühlbach kann man Wasser entnehmen.
Hier werden alle Gemüsesorten angebaut, bei denen es Probleme mit Kreuzungen geben kann: Mais oder Gurken etwa.
Ausserdem können hier die Brombeeren wuchern, Trockenrasen-Blumen blühen und Obstbäume wachsen.

In den beiden folgenden Einträgen finden Sie ein paar aktuelle Fotos der Gärten durch die Jahreszeiten.

Nach langjährigen Erfahrungen mit mehreren Gärten in verschiedenen Klimazonen (Nordhessisches Bergland, Südbayrisches Lechfeld, Peruanisches Hochland) und vielen Experimenten sowie dem Wissen vergangener Generationen und moderner Permakultur gelingt es uns hier, Oasen der Fruchtbarkeit und Biodiversität zu schaffen.