„Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.“
Afrikanisches Sprichwort
Aussaat- Anzucht– und Kulturtipps
Allgemein gilt: grosse Keimschalen sind besser als viele kleine. Die Wasserversorgung ist dann einfach besser. Die Wurzeln – welche man ja nicht sieht – fühlen sich einfach wohler. Es sollte mindestens fingertief Substrat in den Schalen sein. Wenn eine Pflanze mal nicht wächst: einfach mal nachschauen wie es unter der Erde aussieht. Vielleicht stimmt etwas mit der Anzuchterde nicht – zu sauer, zu viele Nährstoffe? Die Anzuchterde muss vor allem aus 2 Gründen nährstoffarm sein: zum einen gehen die Jungpflanzen sonst „ins Kraut“, zum anderen regt närstoffarme Erde die Pflanze dazu an, viele Wurzeln zu machen – sie müssen eben Nährstoffe suchen !
Paprika und Chilis
Diese Pflanzen brauchen mind. 20 Grad Keimtemperatur. Bei zu früher Aussaat riskiert man wegen der geringen Tageslänge in unseren Breiten und dem daraus resultierenden geringen Lichtangebot, dass die Pfänzchen lange und stielig werden, mit „Geiltrieben“.
Ausserdem sind die Samen sehr klein, sodass sie nur knapp mit Substrat bedeckt werden dürfen. Das bedeutet, dass man vor allem in der Keimphase, die schon mal 10 Tage dauern kann, immer auf eine feuchte Oberfläche achten muss! Wenn es dabei nicht warn genug ist, gammeln die Samen vor sich hin.
Gut zu wissen ist, dass diese Pflanzen ursprünglich aus einem halbtrockenen Gebiet stammen, Mexiko. Die Setzlinge sind sehr Kälte-untolerant, als ausgewachsene und verholzte Pflanze sieht das anders aus: Dann, im Herbst, sind auch Temperaturen nacht um die 5 Grad kein Problem. Die hat es „daheim“ in der mexikanische Trockensteppe auch schon mal…
Wenn man bedenkt, dass – je nach Region, Klima und Höhenlage – die Setzlinge erst Mitte Mai raus in den Garten können (gilt auch für unbeheizte Gewächshäuser): 6 Wochen Anzucht-Zeit (incl 1 mal pikieren) ab diesem Zeitpunkt zurückgerechnet – so landet man bei Anfang April. Nicht bei Ende Januar wie manche Gärtner denken !
Für alle, die ab Februar schon mit den Hufen scharren bzw mit den Händen in der Erde buddeln wollen: schwer zu ertragen, aber die Wahrheit. Später angezogene Pflanzen werden einfach schöner !
Tipp: Da es bei uns auch im Mai und Juni nochmal kalt werden kann, raten wir dazu, Paprika und Chilis unter einem Tunnel zu pflanzen. Der sollte schon Knie-hoch sein. Wenns da drunter dann mal 30 Grad hat, wachsen die Pflanzen prima. Und nachts wird es nicht zu kalt. Wenn die Pflanzen dann kniehoch sind kann man den Tunnel einfach entfernen. Allgemein gilt: Capsicum (das ist die botanische Familie) lieben Hitze!
Tomaten
Dies Pflanzen brauchen mind. 20 Grad Keimtemperatur.
Bei zu früher Aussaat riskiert man wegen der geringen Tageslänge in unseren Breiten und dem daraus resultierenden geringen Lichtangebot, dass die Pfänzchen lange und stielig werden, mit „Geiltrieben“.
Ausserdem sind die Samen sehr klein, sodass sie nur knapp mit Substrat bedeckt werden dürfen. Das bedeutet, dass man vor allem in der Keimphase, die schon mal 5 Tage dauern kann, immer auf eine feuchte Oberfläche achten muss! Wenn es dabei nicht warn genug ist, gammeln die Samen vor sich hin.
Wenn man bedenkt, dass – je nach Region, Klima und Höhenlage – die Setzlinge erst Mitte Mai raus in den Garten können (gilt auch für unbeheizte Gewächshäuser): 6 Wochen Anzucht-Zeit (incl 1 mal pikieren) ab diesem Zeitpunkt zurückgerechnet – so landet man bei Anfang April. Nicht bei Ende Januar wie manche Gärtner denken !
Für alle, die ab Februar schon mit den Hufen scharren bzw mit den Händen in der Erde buddeln wollen: schwer zu ertragen, aber die Wahrheit. Später angezogene Pflanzen werden einfach schöner !
Gut zu wissen ist: Tomaten sind ursprünlich krautige Pflanzen aus dem tropischen Regenwald. Sie lieben nicht wirklich Hitze, ab 30 Grad machen die meisten Tomatensorten dicht und hören das Wachsen auf.
Zucchini, Kürbisse:
Dies Pflanzen keinen sehr schnell, da die Samen sehr gross sind. Nach 3-4 Tagen sind die ersten grossen keimblätter zu sehen. Tipp: Da es bei uns auch im Mai und Juni nochmal kalt werden kann, raten wir dazu, Kürbisse unter einem Tunnel zu pflanzen. Wenns da drunteer dann mal 25 Grad hat, wachsen die Pflanzen prima. Und nachts ists nicht zu kalt. Wenn es dann nachts nicht mehr kalt wird, kann man den Tunnel einfach entfernen. Wenn man den Tunnel Nord-süd anlegt, laufen die Pflanzen von selber in die richtige Richtung. Ansonsten kann man sie leicht in die Richtung umlegen, wohin man sie haben will.
2-Jährige Gemüse
sind Gemüse die über den Jahreswechsel draussen bleiben können. Sie bilden im ersten Jahr, also Sommer / Herbst meist eine (Pfahl-) Wurzel aus, mit einer unscheinbaren Blatt-Rosette. Typische Vertreter: Der Löwenzahn ! Zichorien (Radicchio), Barbarakraut, Wintersalate oder Knoblauch zählen auch dazu – Pflanzen aus unserer heimischen Klimazone eben. Im 2. Jahr, also im Frühling, wollen diese Pflanzen dann „schiessen“ – dh sie gehen in die generative Phase und bilden eine Blüte aus. Bei Pflanzen wie zB Salat ernten wir einfach vorher !
Der Vorteil dieser Pflanzen ist: sie haben im Frühling einen Wachstumsvorsprung gegenüber den angesäten / vorgezogenen Pflanzen. So wie Unkraut diesen Vorsprung eben auch hat. Sie können einfach mit der Kälte !
Genial ist das auch deshalb, weil diese Pflanzen im richtigen Moment – der zu unserem Klima passt – blühen und dann von selbst aussamen (wenn man sie lässt). Man hat im Frühling dann gratis Jungpflanzen im Garten – wenn man weiss, was da im Vorjahr stand, ist man im Vorteil! Natürlich kann man auch gezielt Saatgut ernten und an anderer Stelle direkt aussäen.
Das bedeutet, dass man diese Pflanzen eigentlich nur einmal anziehen muss, danach macht die Natur das schon für uns. Der Zeitpunkt der Erstaussaat ist im Sommer, nicht im Frühling.
Natürlich ist die Frosthärte sortenabhängig – alte Sorten haben da unschätzbare Vorteile: Oma hat das auch so gemacht!
Desweiteren ist die Sache auch Höhen / Frost-abhängig. Geschützter Anbau über den Winter (Tunnel) hilft da weiter.